Neubau der Rheinischen Musikschule Köln
Schon seit fast 60 Jahren hat die städtische Rheinische Musikschule Köln ihren Sitz in der Vogelsanger Straße 28-32 – einem im Jahr 1907 errichteten Gebäude, das zuvor als Krankenhaus genutzt wurde. Beim Einzug der Musikschule 1965 war das Haus eigentlich nur als Interim gedacht, denn es verfügte über keinen Proberaum für das Orchester und war zudem schon damals in keinem guten baulichen Zustand. Lange Jahre blieb die Suche nach einem neuen Standort erfolglos. Im Jahr 2014 entstand dann die Idee für einen Neubau am bisherigen Standort, die nach einer ersten Machbarkeitsstudie schließlich im Jahr 2020 in einen europaweiten Investorenwettbewerb für die Planung und Ausführung einer Generalsanierung und Erweiterung oder alternativ eines Neubaus der Musikschule mündete. Bei dem Vergabeverfahren war der Ankaufspreis für das Grundstück gesetzt, der Entwurf und die Mietpreisgestaltung Gegenstand des Wettbewerbs.
Als Investor bewarb sich die Neubau Rheinische Musikschule Köln GbR – ein Zusammenschluss von Anton Bausinger, Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Wassermann Bauunternehmung und Alexander Pirlet, Geschäftsführer des großen Kölner Statik- und Planungsbüros Pirlet & Partner. Sie beauftragten die Friedrich Wassermann Projektentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Kaspar Krämer mit der Entwicklung eines Planungskonzeptes und der Erstellung aller Bewerbungsunterlagen für das Vergabeverfahren. Die Bewerbung überzeugte die Stadt Köln als Auslober des Wettbewerbs.
Im weiteren Verfahren steuerte die Friedrich Wassermann Projektentwicklung die Konkretisierung der Planung, betreute die Verhandlungen mit der Stadt Köln bis hin zu zum Abschluss des Mietvertrages und zum Ankauf des städtischen Grundstücks. Zudem führte die Friedrich Wassermann Projektentwicklung die Mietvertragsverhandlungen für das Interimsgebäude Zwitschermaschine im TRIOTOP Köln, in das die Musikschule für die Bauzeit eingezogen ist. Zu den Aufgaben der Projektentwickler gehörte zudem auch die Einreichung des Bauantrages und das Antragsverfahren für die Förderung als KFW 40 Energieeffizienzhaus.
Der von Kaspar Kraemer Architekten, Köln konzipierte Neubau sieht eine tektonisch gegliederte Blockrandbebauung vor und schließt den grünen Innenhof mit seinen Bestandsbäumen. Die Formensprache ist von den klassischen Vorbildern der städtischen Geschäfts- und Wohnhäusern der Umgebung beeinflusst. Der Neubau, der in Stahlbeton errichtet wird, erhält eine helle Klinkerfassade.
Das Herz des Gebäudes bildet der sich über drei Geschosse erstreckende Orchesterproberaum. Im Dachgeschoss wird ein großer Ballettsaal eingerichtet. Während die Verwaltung der Musikschule in den ersten drei Geschossen natürlich belüftet wird, erhalten die Musikunterrichtsräume eine mechanische Be- und Entlüftung, um einen Unterrichtsbetrieb auch bei geschlossenen Fenstern zu gewährleisten – als Lärmschutz für die Nachbarn. Die neue Musikschule wird im KfW40 Standard errichtet. Die Wärmeversorgung erfolgt über das vorhandene Fernwärmenetz. Die Lüftungsanlage ist zudem mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Für die Nacherwärmung wird im Winter Fernwärme genutzt und im Sommer mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe gekühlt. Das südlich ausgerichtete Dach wird mit einer Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 23,6 KWp ausgestattet. Rechnerisch wird hierdurch die Erzeugung von ca. 10.200 kg CO2 im Jahr vermieden. Die Flachdachbereiche erhalten eine extensive Dachbegrünung.
„Die Rheinische Musikschule Köln wird sich nach über 60 Jahren im Provisorium in einer überzeugenden neuen Gestaltqualität präsentieren, welche Adressbildung, Lesbarkeit und Volumenausformulierung elegant und selbstverständlich zu einer Einheit zusammenfasst.“
Projekt: | Neubau Rheinische Musikschule Köln |
Bauherr: | Neubau Rheinische Musikschule Köln GbR |
Projektsteuerung/ Planung: | Friedrich Wassermann Projektentwicklung GmbH |
Architektur: | Kaspar Kraemer Architekten, Köln |
Generalunternehmer: | Friedrich Wassermann GmbH & Co. KG |
Mieter: | Gebäudewirtschaft der Stadt Köln |
Flächen: | Bruttogeschossfläche: ca. 4.100 m² Bruttorauminhalt: ca. 14.300 m³ Nutzfläche: ca. 2.300 m² (ohne Verkehrsflächen) |
Projektierungszeit: | August 2020 – August 2024 |
- Betreuung der Bewerbung beim europaweiten Auslobungsverfahren der Stadt Köln
- Steuerung der Planungskonkretisierung und Abstimmungen mit der Stadt Köln einschließlich des Abschlusses eines Mietvertrages über 30 Jahre im Vergabeverfahren
- Verhandlungen mit der Stadt über die Bedingungen im Kaufvertrag für das Grundstück
- Angebot eines Interimsgebäudes und Mietvertragsverhandlungen im Vergabeverfahren
- Einholung von Förderzusagen nach KFW40-Standard
- Erstellung des Bauantrages in Kooperation mit dem Architekturbüro
- Bauherrenvertretung in der Planung und Ausführung